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Zweiter Einsatz Projekt Aufbau einer Lungenabteilung in Eritrea 22.10.-05.11.2022

Der Schwerpunkt des Einsatzes lag auf der Fortführung der im August diesen Jahres begonnenen Schulungen zur Anlage einer Thoraxdrainage, der Einführung in das Thema „Vorbereitung und Durchführung einer Bronchoskopie“ und die Schulung der Bedienung von Beatmungsgeräten auf der interdisziplinären Intensivstation. Nach erfreulicherweise problemloser Einreise erfolgten zunächst Gespräche mit dem Projektpartner Dr. Goitom Hagos und dem Abteilungsleiter für Krankenhäuser im Gesundheits-ministerium (MOH) von Eritrea, Dr. Goitom Mebrahtu, über geeignete Untersuchungsräume für eine zukünftige Endoskopie und die geplanten pneumologischen Eingriffe. Die Gespräche führten jedoch noch nicht zu einem konkreten Ergebnis. Es blieb bei Absichtserklärungen geeignete Räumlichkeiten in einem Seitentrakt des Hauptgebäudes zu suchen. Einbezogen wurde auch der Dekan der Medizinischen Hochschule von Eritrea bezüglich einer zukünftigen Ausbildung von Medizinstudenten im Fach Pneumologie. Gleichzeitig war das Team mit der Sortierung und Einlagerung der aktuell transportierten medizinischen Materialien und Geräte beschäftigt. Die Fa. Pentax hatte speziell für diesen Einsatz sogenannte Einmal-Bronchoskope für Schulungszwecke und Untersuchungen gespendet.

Bereits am ersten Tag im Orotta-Hospital erfolgte die Anlage einer Thoraxdrainage bei einem Patienten mit einem Pneumothorax in Anwesenheit mehrerer Assistenzärzte. Während des Einsatzes wurden dann insgesamt 3 Thoraxdrainagen bei unterschiedlichen Indikationen unter unserer Anleitung gelegt. Zur Einführung der Bronchoskopie organisierten wir einen Fortbildungstag mit Eingangsvortrag im großen Plenum und anschließendem Workshop mit Anwendungsschulungen an Bronchoskopiegeräten am Modell. Parallel erfolgten weitere Wokshops mit Bedienungsschulungen an Beatmungsgeräten und praktischen Übungen zur korrekten Handhabung von Thoraxdrainagen. Die Schulungen an den Beatmungsgeräten wurden anschließend im Alltag in den darauffolgenden Tagen fortgesetzt. Eingewiesen wurden die Pflegekräfte und Ärzte der Intensivstation.

Während unseres Aufenthaltes nahmen wir täglich an den morgendlichen Abteilungsbesprechungen mit Falldiskussionen und an den Visiten auf den verschiedenen internistischen Stationen teil. Hierbei entwickelte sich im Verlauf des Einsatzes eine spezielle Lungenvisite, in der alle Patienten mit Lungenproblemen gezielt vorgestellt und mit uns diskutiert wurden. Hierzu zählten insbesondere auch Tuberkulose- und HIV-Patienten. Zudem nutzen wir unsererseits den Erfahrungsaustausch für in weitere in Eritrea gehäuft auftretende Krankheitsbilder wie Brucellose, Malaria oder Vitaminmangel-syndrome. Am 1.11.2022 erfolgte auf der Intensivstation dann die erste Bronchoskopie bei einem Patienten. Die Untersuchung wurde von Dr. Pladeck und Dr. Goitom gemeinsam durchgeführt und diente der Diagnostik bei akutem Lungenversagen.

Mit Unterstützung der Verwaltung des Orotta-Hospitals hatten wir kurz vor Ende des Einsatzes Gelegenheit eine Fahrt nach Keren zu unternehmen. Dort besichtigten wir die aktuell fertiggestellten neuen Gebäude der Neonatologie und Geburtshilfeabteilung und wurden von den dort tätigen Mitgliedern der federführenden Organisation „Archemed“ e.V. aus Soest, Deutschland, begrüßt. Überraschenderweise kam es dabei auch zu einem Treffen mit der Gesundheitsministerin Eritreas, die zum selben Zeitpunkt die neuen Räumlichkeiten in Augenschein nehmen wollte.

Sehr informativ war auch ein Abendessen mit der deutschen Botschafterin in Eritrea, Frau Ingeborg Beggel, die uns Hintergrundinformationen zur aktuellen gesellschaftlichen und politischen Lage des Landes geben konnte. Nach vielen neuen Eindrücken, Erfahrungen und Begegnungen beendeten wir unseren Einsatz wie geplant am 5.11.2022 mit dem Rückflug nach Düsseldorf.

Der nächste Einsatz ist für März 2023 vorgesehen.

Weitere Fotos vom Einsatz